Die SG Burgweinting/Donaustauf steht in der Landesliga an der Tabellenspitze. Neues Projekt scheint erste Früchte zu tragen.
Von Maximilian Frickel, MZ
Burgweinting.Florian Gschwendtner hat während der letzten hochklassigen Volleyballsaison des SV Donaustauf noch Regionalliga-Luft geschnuppert. Doch damit war bereits nach einem Jahr Schluss – die Mannschaft der einstigen Volleyball-Hochburg löste sich langsam auf. Zu viele Stammspieler hängten die Hallenschuhe an den Nagel, um vollkommen auf Arbeit und Familie zu konzentrieren. So kam es, dass die Donaustaufer in erhebliche Personalnot gerieten. Ihr Glück – sie waren nicht das einzige Volleyballteam, das mehr Spieler verlor als dazugewann. Auch der SV Burgweinting hatte mit enormen Personalsorgen zu kämpfen.
Mit einem derartigen Erfolg durch die Gründung einer Spielgemeinschaft wurde aber von beiden Seiten nicht unbedingt kalkuliert. „Der Zusammenschluss war ja eher notgedrungen. Dass es dann gleich so gut läuft – damit haben wir nicht gerechnet“, weiß auch Gschwendtner. Der 24-jährige Mittelblocker wechselte bereits vor drei Jahren nach Donaustauf und erlebte also den Abstieg des einstigen Regionalligisten hautnah mit. Aber auch als Neuzugang war er in Donaustauf mit einem weinenden Auge dabei: „Es hatte sich ja schon während der ganzen Saison abgezeichnet, dass der Verein zu wenig Spieler hat. Für den Volleyball-Standort Regensburg und Umgebung ist das natürlich wahnsinnig schade.“
Der Absturz von der Regionalliga in die Landesliga ist allerdings nicht nur ein sportlicher – auch die Attraktivität des Vereins für potenzielle Neuzugänge nimmt ab. Studenten wie zum Beispiel Gschwendtner, die nach Regensburg ziehen, haben in Donaustauf keine Chance mehr, Bayern- oder Regionalliga-Luft zu schnuppern.
Bisher nur das erste Spiel verloren
Wie schnell sich solch eine Situation aber ändern kann, zeigt ein Blick auf die derzeitige Tabelle der Landesliga Nord-Ost: Nach sechs Spielen thront die SG Burgweinting/Donaustauf auf dem ersten Platz – mit nur einem verloren gegangenen Spiel. Und das war gleich das erste. „Da waren wir ein bisschen nervös. Es war immerhin unser erstes Spiel mit der neuen Mannschaft und es lief noch ein bisschen unrund“, lautet das Resümee Gschwendtner nach der bisher einzigen Saisonniederlage. Der Pleite folgten fünf Siege in Folge.
Mit der Floskel „Wir sind ein Team“ lässt sich das Erfolgskonzept der jungen Spielgemeinschaft wohl am besten beschreiben, findet auch Gschwendtner: „Unser Mannschaftsgefüge passt perfekt. Wohl am wichtigsten für den Erfolg und Spaß am Spiel ist, dass wir auch außerhalb des Spielfeldes ein Team sind.“ Nach nur einem halben Jahr ist das neu zusammengewürfelte Team zu einer eingeschworenen Truppe transformiert – und das, obwohl „vom Alter 18 bis 35 alles dabei ist“. Ein weiteres wichtiges Standbein ist die intensive Saisonvorbereitung der Volleyballer: Schon im Hochsommer schwitzten die Spieler in der Halle. Im Herbst nahm das Team dann gleich an mehreren Vorbereitungsturnieren teil – laut Florian Gschwendtner „mit mehr als nur achtbaren Ergebnissen“.
Trotz der bisher mehr als gut verlaufenden Spielzeit verfällt die Mannschaft noch nicht in Euphorie: „Wir wollen eine stabile Saison spielen und uns in der Liga etablieren.“ Ein hochgestecktes Saisonziel gibt es nicht – nach den hektischen vergangenen Jahren kehrt ein bisschen Ruhe die beiden oberpfälzischen Volleyballvereine ein.
Noch zwei Heimspieltage stehen an
Von der neu eingekehrten Harmonie können sich die Fans noch zweimal selbst überzeugen – neben dem variantenreichen Angriffsspiel bringt die Spielgemeinschaft Abwechslung in die Austragungsorte ihrer Heimspiele: Zum einen am 14. Januar in Donaustauf gegen SG Teamwork Ebersdorf/ Coburg und BSV Bayreuth II. Und zum anderen am 10. März in Burgweinting gegen VC Hohenfels/ Parsberg und VC Hirschaid.